Römer & Limes
Der aus dem Lateinischen kommende Begriff "Limes" bezeichnet ursprünglich einen Weg oder Grenzweg, später allgemein eine Grenze.
Der Obergermanisch-Rätische Limes, der vor 1800 Jahren die Grenze zwischen dem römischen Weltreich und Germanien darstellte, ist mit seinen 550 km nach der Chinesischen Mauer und dem Hadrianswall in Großbritannien das längste Bodendenkmal der Welt.
Im Jahr 2005 wurde er zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Entlang des einstigen Grenzverlaufs reihten sich zwischen Rhein und Donau rund 120 kleine und große Kastellorte und knapp 900 Wachtürme. Der Obergermanisch-Rätische Limes war aber nicht nur eine militärische Grenze. Er diente durch seine Kontrollstellen der Zollerhebung und der Steuerung von Zuwanderungen und ermöglichte durch Licht- und Lautsignale eine schnelle Übermittlung von Nachrichten. An den Grenzübergängen entstanden Marktplätze für den Außenhandel.
Der Limes in Lorch
Einer der markantesten Punkte des obergermanischen und rätischen Limes liegt am rekonstruierten römischen Wachturm nahe des Klosters Lorch. Der südlich des Mains schnurgerade in nahezu nordsüdlicher Richtung verlaufende Limes biegt an dieser Stelle unmittelbar nach Osten ab und bildet das bekannte Limesknie.
Diese Richtungsänderung der römischen Grenzsperre war notwendig, um das Remstal mit seiner wichtigen Verkehrsroute nach Aalen und weiter in die Nachbarprovinz Raetien zu schützen.
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