Limeswanderung

römischer Wachturm

Auf dem Limes-Wanderweg (HW 6) können Sie auf einzigartige Weise Natur erleben und Geschichte entdecken.
Der bekannte Wanderweg führt von Miltenberg am Main über Lorch bis Wilburgstetten bei Dinkelsbühl. An der rund 1800 Jahre alten römischen Grenzbefestigung sind noch heute zahlreiche Reste und Spuren zu entdecken. Wälle und Gräben, Wachtürme, Kastelle und andere Bauten lassen die Geschichte lebendig werden.

Auf den Spuren der Römer in Lorch

Ein besonders reizvoller Abschnitt des Limes-Wanderweges führt durch die Gemarkung Lorch.

Beginnen können Sie Ihre Wanderung am rekonstruierten römischen Wachturm oberhalb des Klosters Lorch, der am markantesten Punkt des obergermanisch-rätischen Limes, am sogenannten Limesknie, liegt.
Ca. 200 m vom Wachturm entfernt befindet sich rechterhand der Straße nach Alfdorf ein kostenloser Wanderparkplatz.

Nachdem Sie den Ausblick vom römischen Wachturm genossen haben, überqueren Sie kurz oberhalb die Straße nach Alfdorf und folgen geradeaus dem Schotterweg. Das Wegzeichen Limes-Wanderweg und der rote Balken weisen fortan den Weg. Zunächst können Sie auch dem Hinweis Schelmenklinge folgen. Nach etwa 700 m verlassen Sie aber den Weg zur Schelmenklinge und biegen ins Tal ab. Unten folgen Sie zunächst dem Bachlauf aufwärts, halten sich nach wenigen Metern links und schwenken nach einer scharfen Linkskurve rechts auf einen Waldpfad ein.
Auf Ihrer Wanderung durch den urwüchsigen Pfahlbronner Wald können Sie die Überreste von mehreren Wachtürmen erkunden. Informationstafeln liefern Ihnen anschauliche Einblicke in das Leben der Römer.

Unmittelbar nach Überschreiten der Markungsgrenze zwischen Lorch und Alfdorf treffen Sie auf einen sehr seltenen Fund, der bis heute nicht sicher gedeutet werden kann. In einem stufenförmig abfallenden Felsen befinden sich mehrere teilweise parallel zueinander verlaufende künstliche Rinnen mit einer Tiefe von bis zu 10 cm. Schon von der Reichslimeskommission wurden diese Rinnen mit dem Limes in Verbindung gebracht, wobei der parallele Verlauf zu dem hier nachgewiesenen Limes ein wichtiges Indiz für die zeitliche Zuordnung darstellte.
Schon auf den ersten Blick fällt die Ähnlichkeit zu Geleisstraßen auf. In der Antike und im Mittelalter wurden in steilen Abschnitten Rinnen in den Fels gehauen, um für die Wagen eine sichere Fahrmöglichkeit zu schaffen. Deshalb ist es naheliegend, dass es sich hier um Reste einer parallel zum Limes verlaufenden Begleitstraße handelt.
Die Spurbreite von 1,10 m könnte allerdings auch auf mittelalterliche Spuren hinweisen, da der gesicherte römische Radabstand zwischen 1,30 und 1,40 m beträgt.

Wenn Sie dem steilen Weg weiter bergaufwärts folgen, verlassen Sie nach wenigen Minuten den Pfahlbronner Wald und erreichen kurz darauf den Alfdorfer Ortsteil Brech.